Zusammenfassung
Wie wir bereits bei der Besprechung des Vitamin B-Komplexes gesehen haben, konnten im Jahre 1926 Goldberger und Mitarbeiter (1) zeigen, daß das Vitamin B aus zwei verschiedenen Faktoren bestand, dem antineuritischen Faktor und einem zweiten Faktor, der von Goldberger und Mitarbeitern (1) als identisch mit dem Antipellagrafaktor des Menschen angenommen wurde. Spätere Untersuchungen zeigten indessen, daß hier mehrere Faktoren vorlagen, und im Jahre 1933 konnten György, Kuhn und Wagner-Jauregg nachweisen, daß einer dieser Faktoren identisch mit dem aus Molke in krystallisierter Form erhaltenen Farbstoff, Lactoflavin, war. Da das Lactoflavin demnach dem Vitamin B-Komplex angehört, haben mehrere Forscher für das Lactoflavin die Bezeichnung Vitamin B2 beibehalten und den weiteren mehr oder weniger unbekannten Faktoren des Vitamin B-Komplexes andere Bezeichnungen gegeben. Die englischen Forscher bezeichnen die gesamten sogenannten wärmestabilen Faktoren des Vitamin B-Komplexes, also alle Faktoren außer dem antineuritischen Faktor, als Vitamin B2 oder als Vitamin B2-Komplex. Nach der englischen Nomenklatur ist demnach das Lactoflavin nur ein Teil des Vitamin B2. Die amerikanischen Autoren bezeichnen den wärmestabilen Teil des Vitamin B-Komplexes im allgemeinen als Vitamin G. Nach der Entdeckung des Lactoflavins, das in Amerika im allgemeinen Riboflavin genannt wird, bezeichnet Vitamin G meistens das Lactoflavin, insbesondere da es sich gezeigt hat, daß die übliche Vitamin G-Bestimmungsmethode nach Bourquin und Sherman sich als eine reine Lactoflavin Bestimmungsmethode herausgestellt hat.
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Lunde, G. (1940). Vitamin B2 (Lactoflavin). In: Vitamine in frischen und konservierten Nahrungsmitteln. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99238-4_8
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